Bald Branchenstandard? Der digitale Mietvertrag

Es ist längst keine Neuigkeit mehr, dass die Digitalisierung ihren Einzug in eine Vielzahl von Branchen gefunden hat. Doch wie passen Digitalisierung und Mietverträge zusammen und welche Chancen ergeben sich daraus für die Immobilienbranche? Darüber hat Geschäftsführer Felix Henne mit der IZ gesprochen.

Der Prozess der klassischen sowie analogen Mietvertragserstellung ist oft zeitintensiv sowie kostspielig und auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit ausbaufähig. Bei einer jährlichen Vermietung von beispielswiese 3.200 Wohnungen werden rund 2,56 Millionen Kilometer Transportweg zurückgelegt sowie 192.000 doppelseitig bedruckte Blatt Papier verbraucht. Der Papierverbrauch dafür beläuft sich hochgerechnet auf etwa 1,2 Millionen Tonnen pro Jahr, eine beeindruckend hohe Menge, die durch den Wechsel zu digitalen Mietverträgen erheblich reduziert werden kann.
Um zukünftig ressourcenschonender sowie effizienter zu arbeiten, haben sich die drei Geschäftsführer von Müller Merkle Immobilien intensiv mit dem Konzept der digitalen Mietverträge auseinandergesetzt und sich dabei auf den Marktvorreiter USA fokussiert. Hier werden bereits seit Jahren diverse Vertragsformen digital signiert. Seit 2020 pushen die drei Geschäftsführer diese Form der Vertragsschließung bei ihren Auftraggebern, wie beispielweise Asset Managern, Projektentwicklern oder Vermögensverwaltern und sind damit erfolgreich. „Rund 40% unserer Auftraggeber nutzen bereits digitale Mietverträge, mit dem Rest befinden wir uns gerade in der Anbahnung des Prozesses.“, so Felix Henne.
Der maßgebliche Vorteil dieser innovativen Technologie besteht nicht nur in der beschleunigten und effizienteren Abwicklung, durch die erhebliche Verkürzung der Zeitspanne zwischen dem Versand des Mietvertrags und der Unterzeichnung. Auch gewährleistet sie für die Mieter eine erhöhte Transparenz, da die Wohnung in dem Zeitraum keinem anderen Interessenten angeboten werden kann. Die Einführung digitaler Mietverträge trägt zudem zu einer nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Praxis bei, die durch die Nutzung von Cloudspeicher für Mietverträge, im Vergleich zu gemieteten physischen Archivflächen, auch kostengünstiger ist.
Unter Berücksichtigung der Rechtssicherheit der digitalen Unterschrift sowie der Gewährleistung des Siegels der Bundesnetzagentur entschied sich Müller Merkle Immobilien für die Zusammenarbeit mit dem nordrhein- westfälischen Anbieter D.velop.
Die Umstellung auf digitale Mietverträge nimmt stetig zu und ihre Zukunft in der Immobilienbranche verspricht eine nahtlose Integration von Technologie und Tradition für eine optimierte Vermietungserfahrung und die Neugestaltung des Mietvertragsabschlusses, da ist sich Felix Henne sicher.

Das komplette Interview können Sie unter folgendem Link aufrufen: IZ-Artikel